Es war an einem Samstagnachmittag im Oktober 1970 als ich in der Mansarde am Steinengraben sass und auf meiner Gitarre herumklimperte. Hier oben hatte ich meine Ruhe, hier konnte ich ungestört komponieren und texten, denn eigene Songs waren schon immer meine Leidenschaft. Plötzlich war es da, es ging blitzschnell, ich sah das Stadion, die Fahnen, die Spieler wie sie rannten und Karli Odermatt wie er abdrückte und das Tor schoss. Er war damals der grosse Star. Die Melodie und der Text "Karli no ne Goal" waren geboren. Ich spielte das Lied meinen Eltern vor. Die waren meine Tester. das Lied gefiel ihnen. Jetzt musste eine Plattenfirma her. Mein Vater wusste Rat: "Da gibt es die Elektro-Music in der Nauenstrassem Marke Tellrecord spezialisiert auf Ländler und Jodlerchörli". Mein Vater ging mit dem Kassettenrekorder zum Produzenten Otto Aebi. Er hatte gerade das Trio Eugster produziert, ihr Hit; "oh läck du mir", welcher gerade Triumphe feierte. Er spielte ihm mein Lied vor. Der Song kam augenscheinlich gut an. Er sprach; "aber produzieren müssen sie es selber, dafür bezahlen wir ihnen einen höheren Preis pro Single". Gesagt getan. Ich organisierte die Studiomusiker vom damaligen Radio-Studio Zürich inkl. Arrangeur. Die B-Seite der Platte musste noch her. Sie hiess: "Na na na na" von der Gruppe Steam. Sie wurde damals schon im Stadion skandiert. Ich textete noch einen passenden Vers zum Refrain und die Produktion konnte losgehen. "Wer soll das singen?", fragte ich mich. Ich wusste niemanden. Da sang ich es eben selbst. Herr Aebi organisierte eine Pressekonferenz und im Regional-Journal Basel wurde die Platte erstmals vorgestellt. In den Zeitungen war es in den Schlagzeilen und mein Bild mit der Platte in der Hand wurde auch gedruckt. Innert kürzester Zeit waren 4000 Exemplare verkauft. Im Nachtexpress wurde das Lied gewünscht, die Musikboxen damit bestückt und an der Fasnacht wurde das Lied im Küchlin gepfiffen. Es war eine tolle Zeit. Heute wird die Platte noch unter Sammlern gehandelt, wo sie immer noch einen guten Preis erzielt. Damit das Lied in der breiteren Oeffentlichkeit nicht ganz in Vergessenheit gerät, habe ich die Platte neu bearbeiten lassen. Auch die damaligen Playbacks hatte ich noch gefunden. So kann man heute zum damaligen Orchester wieder mitsingen. Erst neulich fiel mir ein neues Lied zum FCB ein;" Muttenzerkurve", eine Hommage an die Fans, die in dieser Kurve ihr Bestes geben und keinen Match auslassen um den FCB zu unterstützen. Ich hoffe mit diesem Titel einen Beitrag für die Fans zu leisten und dass es mit dem FCB weiterhin aufwärts geht.

Peter Felix